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Beitrag vom 03.04.2013
Unbekannte beschmieren neue Stolpersteine
AVIVA-Redaktion
Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus zeigt sich entrüstet und sehr besorgt über die kürzlich begangenen Farbschmierereien auf vierzig Stolpersteinen in Friedenau und...
... Schöneberg.
Am Donnerstag, den 29. März 2013 waren auf Initiative von AnwohnerInnen in Friedenau neue Stolpersteine verlegt worden, um die Erinnerung an ermordete jüdische BürgerInnen des Stadtteils wach zu halten. Nur sechs Stunden später wurden die Steine von Unbekannten mit schwarzer Farbe beschmiert. Polizei und Staatsschutz leiteten Ermittlungen ein, dennoch wurden innerhalb von kaum 24 Stunden danach an etlichen weiteren Stolpersteinen Schmierereien gefunden. Mit vermutlich derselben Farbe wurde auch das Schild am nahe gelegenen ehemaligen Büro der Berliner Senatorin für Integration, Dilek Kolat, geschwärzt.
Engagierte BürgerInnen und AnwohnerInnen organisierten am Dienstag, den 2. April 2013, eine Reinigungsaktion, zu der auch die Senatorin erschien. Mit vereinten Kräften bemühten sich die Anwesenden erfolgreich, die Reste der schwarzen Farbe von den Stolpersteinen zu entfernen. Während der Aktion wurde von den AnwohnerInnen außerdem eine Nachtwache vereinbart, um neuerliche Schmierereien zu verhindern.
Foto:© Levi Salomon
Felix Bethmann, stellvertretender Landesvorsitzender der Jusos, äußerte sich während der Aktion:
"Die Schmierereien auf Stolpersteinen in mehreren Straßen Berlin-Friedenaus sind beschämend und schockierend. Sie sind Anschläge auf unser aller Verantwortung vor der deutschen Geschichte und auf wichtige Gedenkkultur in Erinnerung an die Ermordeten der Shoa.(...)"
"Es ist abscheulich, dass Menschen auf die Idee kommen, Stolpersteine zu beschmieren. Diese feige, im Schutz der Dunkelheit begangene Schändung von Erinnerungsstätten ist durch nichts zu entschuldigen",
so Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA).
"Umso mehr freut es uns aber, dass es für so viele Bürger eine Selbstverständlichkeit ist, mit einer solchen Aktion Verantwortung zu zeigen."